Nachtwanderer

 

Was sind Nachtwanderer?

Die Idee der Nacht­wan­de­rer stammt aus Skan­di­na­vi­en. Allein, dass jemand da ist, der sich für Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne inter­es­siert, kann viel bewir­ken. Die Nachtwanderer*innen tra­gen zum respekt­vol­len Umgang und zur Stär­kung des Gemein­we­sens bei. Und dazu macht Nacht­wan­dern auch noch Spaß!

Nacht­wan­de­rer sind kei­ne Poli­zis­ten. Sie sind bei uns zu zweit ein­mal am Wochen­en­de ab etwa 21.00 Uhr in der Stadt unter­wegs. Sie sind durch ihre Wes­ten mit der Auf­schrift „Nacht­wan­de­rer“ erkenn­bar und besu­chen die Orte, an denen sich Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne auf­hal­ten. Nachtwanderer*innen suchen das Gespräch, sie grei­fen nicht ein, sind ein­fach da, sind freund­lich und hilfs­be­reit. Die­ses Modell hat sich schon in vie­len deut­schen Städ­ten bewährt (www.nachtwanderer.net). Inter­es­sier­te Erwach­se­ne, sowohl Män­ner als auch Frau­en, wer­den von erfah­re­nen Nachtwanderer*innen beglei­tet. Dar­über hin­aus tref­fen sich die Nachtwanderer*innen regel­mä­ßig zum Erfahrungsaustausch.

 Die Nachtwanderer

Nachtwanderer*innen gesucht!

Mit­ma­chen kann jede*r Erwach­se­ne, der gesund und gut zu Fuß ist und eine posi­ti­ve Grund­ein­stel­lung zu Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen hat.
Wir freu­en uns über jede*n, der/ die Lust hat, mit uns durch die Nacht zu wandern.

 

War­um gibt es die Nacht­wan­de­rer in Heitersheim?

Kön­nen sie sich noch an das war­me Früh­jahr und den hei­ßen Som­mer 2012 erin­nern? Das war­me Wet­ter lud ein, um sich drau­ßen auf­zu­hal­ten. Aber auch „Face­book­par­tys und Koma­saufen“ waren bei Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen der­zeit beliebt. Von den Begleit­um­stän­den war beson­ders das Schul­zen­trum betroffen- Ruhe­stö­rung, Ver­mül­lung, Sach­be­schä­di­gun­gen und kon­fron­ta­ti­ve Situa­tio­nen belas­te­ten die Anwoh­ner­schaft und das Schul­zen­trum in erheb­li­chem Aus­maß. Im Rah­men eines run­den Tisches mit der Stadt­ver­wal­tung unter Lei­tung des dama­li­gen Bür­ger­meis­ters Mar­tin Löff­ler, der Poli­zei, der Jugend­re­fe­ren­tin Jana Ibscher, des Sucht­be­auf­trag­ten des Land­krei­ses Breisgau-Hochschwarzwald Chris­toph Keim, sowie Anwohner*innen der Schu­le und inter­es­sier­te Einwohner*innen der Stadt Hei­ters­heim, kam man bei der Ideen­fin­dung auf das Kon­zept der Nacht­wan­de­rer. Zwei Ver­tre­ter der Nacht­wan­de­rer Kon­stanz stell­ten ihr Pro­jekt vor, was sehr ein­drück­lich war. Dar­über hin­aus konn­ten sich zwei Ver­tre­ter aus Hei­ters­heim in Kon­stanz einen per­sön­li­chen Ein­druck zur Arbeits­wei­se der Nacht­wan­de­rer machen. Durch die­se Impul­se inspi­riert wur­de vor 10 Jah­ren der Grund­stein für die Nacht­wan­de­rer in Hei­ters­heim gelegt. Nach­dem wir vom Sucht­be­auf­trag­ten und der Jugend­re­fe­ren­tin sehr gut auf die anzu­tref­fen­den Situa­tio­nen vor­be­rei­tet wur­den, konn­ten wir im Som­mer 2012 mit unse­rer Akti­vi­tät starten.

  

Wann sind Nacht­wan­de­rer abends unterwegs?

Zunächst began­nen wir am Wochen­en­de jeweils gegen 23.00 Uhr mit dem Nacht­wan­dern. Dies stell­te sich aber schnell als zu spät her­aus, da ein Groß­teil der jun­gen Men­schen zu die­sem Zeit­punkt schon stark alko­ho­li­siert und nicht mehr koope­ra­tiv war. Die­se Stra­te­gie änder­ten wir und begin­nen seit­dem unse­re Nacht­wan­de­run­gen jeweils um 21.00 Uhr bis maxi­mal 23.00 Uhr, je nach­dem, wie vie­le jun­ge Men­schen wir treffen.

 

Unse­re Hal­tung als Nachtwanderer

An den Plät­zen der jun­gen Men­schen sind wir Gäste- wir bie­ten uns als Gesprächspartner*innen an, zie­hen uns aber auch respekt­voll zurück, wenn jun­ge Men­schen gera­de kein Gespräch wün­schen. Uns inter­es­siert, wie es den jun­gen Men­schen geht und wir haben ein offe­nes Ohr für ihre Situa­ti­on. Oft tei­len uns jun­ge Men­schen mit, was ihnen vor Ort fehlt. Die­se Bedar­fe kön­nen wir der Jugend­ar­beit bei unse­ren regel­mä­ßi­gen Tref­fen zurück­mel­den. Wir bit­ten jun­ge Men­schen freund­lich, dabei mit zu wir­ken, ihre Treff­punk­te in gutem Zustand zu erhal­ten. Wir grei­fen aber nicht ein und beleh­ren nie­man­den. Durch unse­ren posi­ti­ven Bezie­hungs­auf­bau wer­den wir von jun­gen Men­schen meist freu­dig begrüßt.

 

Wie vie­le Nacht­wan­de­rer sind aktiv? 

Der­zeit betei­li­gen sich 10 erwach­se­ne Frau­en und Männer.

 

Wie wirkt das Enga­ge­ment der Nachtwanderer?

Mitt­ler­wei­le hat sich ein sehr guter Kon­takt zu den Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen erge­ben. Die Begleit­erschei­nun­gen an Treff­punk­ten haben sich in der Stadt deut­lich ver­bes­sert. Des­halb sehen wir unse­re Akti­vi­tät als loh­nens­wert an und dar­über hin­aus macht es Spaß hin und wie­der mit einer*m Nachtwanderer*in zu lau­fen. Und so sind wir nun seit 10 Jah­ren mit gutem Erfolg unterwegs.

 

Unter­stüt­zung durch die Stadt Heitersheim

Die Stadt hat uns die Mit­tel für Wes­ten mit der Auf­schrift „Nacht­wan­de­rer“ und Taschen­lam­pen zur Ver­fü­gung gestellt. Die Umset­zung des Pro­jekts wur­de aktiv durch die Schirm­herr­schaft des frü­he­ren Bür­ger­meis­ters Mar­tin Löff­ler unter­stützt und jetzt durch den neu­en Bür­ger­meis­ter, Herrn Zachow, wei­ter­ge­führt. Durch die regel­mä­ßi­gen Tref­fen mit der Jugend­ar­beit wird ein umfas­sen­der Blick auf das Mit­ein­an­der im Gemein­we­sen und die Bedar­fe der jun­gen Men­schen möglich.